
Ministranten
Landquart
katholische Pfarrei St. Fidelis Landquart
Die katholische Pfarrei St. Fidelis Landquart erstreckt sich über ein Einzugsgebiet von den Dörfern Fläsch über Maienfeld, Jenins, Malans und Landquart bis Igis. Gottesdienste feiern wir jeweils Sonntags um 8.45 Uhr in der Bruderklausenkappelle Maienfeld und Samstagabends um 18.00 Uhr (Winter) bzw. 19.00 Uhr (Sommer) sowie Sonntags um 10.15 Uhr in der Pfarrkirche Landquart.
Entstehungsgeschichte
Landquart entstand in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts als Fraktion der Gemeinde Igis dank dem grossen Eisenbahnnetzausbau genauso wie der Ziegelei und der Papierfabrik. ‘Landquart wurde zu einem der wenigen Orte des Kantons, die mit Industrie belegt sind’.[1] Da der bischöflichen Kurie das Aufblühen der Siedlung Landquart mit ihren 400-500 Katholiken entging und sie sich lieber auf die Kirche St. Josef in Seewis Pardisla im Prättigau mit nicht mal 250 konzentrierten, mussten die Landquarter bis 1905 in einem stündigen Fussmarsch nach Zizers in die Kirche, Christenlehre und in den Religionsunterricht. Darunter waren viele italienische und österreichische Arbeiter der verschiedenen Industriebetriebe. Gleichzeitig bildete sich 1906 die sozialistische Arbeiterbewegung und mit ihr die Ortspartei der SP-Graubünden. Diese Umstände hatten zur Folge, dass sich ein Grossteil dieser Gläubigen bereits in diesen frühen Jahren von der Kirche wegbewegte und säkularisierte. Aus der gläubigen und sehr armen Arbeiterschaft regte sich Widerstand und der Bau einer eigenen Kirche in Landquart wird beim Bistum eingefordert, worauf dieses den Religionsunterricht in die Hände des Superiors von Pardisla gab. Bis es jedoch dazu kam, diente ein ausgedienter Kegelbahnsaal des Hotels Landquart Unterschlupf. Der erste Pfarrer konnte die nötigen finanziellen Mittel über seine Ordensbeziehungen auftreiben, so dass die Kirche am 13. Dezember 1908 durch den Bündner Bischof Georgius Schmid zu Ehren des Kapuzinermärtyrers Fidelis von Sigmaringen geweiht werden konnte.
[1] Simonet, Jürg (2000); Verkehr, Gewerbe und Industrie, in: Handbuch der Bündner Geschichte, Bd. 3. (19. Und 20. Jahrhundert), Chur, 61-87.
Patron unserer Pfarrei «Fidelis von Sigmaringen»
Fidelis kam 1577 unter dem Namen Markus Roy als Sohn des Sigmaringers Bürgermeister zur Welt. Er studierte in Freiburg Philosophie, weltliches und kirchliches Recht und erwarb in allen Disziplinen einen Doktorgrad. Anschliessend arbeitete er als Rechtsanwalt und erwarb sich schnell den Beinamen «Advokat der Armen». Enttäuscht über Fehlurteile und die fehlende Unabhängigkeit des Gerichtswesens gab Markus Roy seine Kanzlei schon nach knapp zwei Jahren auf. Er empfing die Priesterweihe und trat dem Orden der Kapuziner bei. Nach einem einjährigen Noviziat war er unter dem Ordensnamen «Pater Fidelis» fortan als Prediger und Seelsorger in Baden, im Vorarlberg, im Elsass und in Graubünden tätig. Er widmete sich ganz besonders der Busse und der Sühne, setzte ganz auf die Kraft des Gebetes, verlängerte freiwillig die Gebetszeiten, betete auch bei der Arbeit und fastete streng über Monate hin. Am 24. April 1622 stirbt Fidelis nach gewaltsamen Auseinandersetzungen in Seewis. Am 29. Juni 1746 wird Fidelis von Sigmaringen von Papst Benedikt XIV. Heilig gesprochen.
Fidelis heisst im Lateinischen «treu» und «zuverlässig».
Die katholische Kirche feiert den Gedenktag am 24. April.